Diese Tabelle beschreibt den Status, die Antragstellerin und verschiedene Rahmendaten zum Antrag
Veranstaltung: | Auf die Plätze, mutig, los |
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Ideengeber*in: | Karsten Hoch |
Status: | Eingereicht |
Eingereicht: | 14.03.2016, 22:44 |
Themenbox: | NRW – Natürlich und ökologisch |
Kommentare
Mario Krüger:
Deine Idee ist nicht neu und beim ersten Hinsehen auch bestechend. Ein einheitlicher Tarif für ganz NRW. Völlig egal, ob ich meine Fahrkarte in Bielefeld oder Aachen gekauft habe, ich kann sie überall nutzen. Übergangstarife könnten dann ersatzlos wegfallen.
Das Problem eines einheitlichen Fahrpreises sind jedoch die unterschiedlichen Bedingungen in den einzelnen Verbundräumen. Die Fahrpreise des Verkehrsverbandes Rhein-Sieg (VRS) sind im Schnitt um 20 % höher gegenüber den Tarifen des Verkehrsverbandes Rhein Ruhr (VRR). Der Zweckverband Nahverkehr Westfalen-Lippe (NWL) finanziert sich demgegenüber überwiegend über den Schüler*innenverkehr.
Werden nun die VRR-Tarife als Landestarif zugrunde gelegt, dann werden die VRS-Verkehrsunternehmen massive Einnahmenausfälle haben. Werden stattdessen die VRS-Tarife landesweit eingeführt, dann sind erhebliche Fahrgastverluste im VRR-Raum zu befürchten. Hintergrund sind die erheblichen Einkommensunterschiede im Ruhrgebiet gegenüber den ÖPNV-Kunden aus dem Köln-Bonner-Raum. Und selbstverständlich werden sich die NWL-Kunden angesichts des z.T. sehr dürftigen ÖPNV-Angebotes im ländlichen Raum fragen, ob ein solch hoher Preis gerechtfertigt wird.
Nach meiner Einschätzung lässt sich ein landesweiter NRW-Tarif nur dann realisieren, wenn er mit Ausgleichszahlungen unterfüttert wird. Entweder finanziert über die Kommunen als Aufgabenträger oder über den Landeshaushalt.
Andreas Falkowski:
Aber einen formalen Hinweis habe ich noch:
Diese Änderung müsste eh am Ende von den Kommunen bzw. den heutigen Tarifverbünden aus initiiert werden. Die Landespolitik kann lediglich über das ÖPNV-Gesetz darauf hinwirken oder Anreize schaffen.
Und wie Tarifverbünde auf eine solche Änderung reagieren, weiß man in Westfalen seit 2015 besonders gut. Da ist ein solcher Zusammenschluss der 5 bestehenden Tarife in einen Westfalen-Tarif, was ja schon mal ein großer Fortschritt wäre, zumindest vorerst gescheitert.