Ackerrandbepflanzung fördern

Alle Landwirte sind heute ja im Rahmen des Greenings 5% ihrer Fläche (wenn sie mehr als 35 ha haben) naturverträglich zu bewirtschaften. Eine dieser Maßnahmen kann eine andere Nutzung der Randstreifen sein. Dies bedeutet aber leider noch lange nicht, dass dann hier von den Landwirten artenreiche Blumensamenmischungen eingesät werden müssen. Zur Verringerung des Artensterbens wäre dies gleichwohl wünschenswert, ist aber für die Landwirte mit einem relativ hohen Aufwand verbunden, da ein einfaches Einsäen und wachsen lassen, nicht funktioniert. Zu stark wachsende "Unkräuter" müssten hier beseitigt werden. So etwas würden Landwirte nur machen, wenn sie voll dahinterstehen und es entsprechend honoriert würde, was augenblicklich nicht der Fall ist.
Im Kreis Coesfeld ist es zur Zeit so - und in anderen Kreisen wohl ähnlich - dass in den letzten Jahrzehnten immer mehr gemeindeeigene Randstreifen verschwunden sind (ca. 180 ha im Kreis),
die jetzt zurückgeholt werden sollen. Schön wäre es natürlich, zumindest auf diesen Streifen regional geeignete Blumensaatmischungen einbringen zu können und damit auch noch ein Verbundsystem zu schaffen. Leider stellt sich auch hier mal wieder die Frage, wer das denn machen soll. Genau an dieser Stelle sind intensive Gespräche und Verhandlungen mit den Landwirten erforderlich. Der Arbeitskreis Artenvielfalt im Kreis Coesfeld, dem ich auch angehöre, setzt sich zwar dafür ein, aber noch gibt es dafür kein geeignetes "Rezept".
Vielleicht hat hier ja ein anderer Kreis schon mal Erfahrungen sammeln können? An diesen wären wir sehr interessiert. Ein Erfahrungsaustausch wäre aber auch hilfreich.

Hallo Rolf, im Kreis Borken gibt es schon sehr gute Ansätze z. B. Stadt Vreden. Dort haben sich Landwirte, Imker, der Heimatverein, Schule und die Stadt Vreden zusammen getan und schon etliche Projekte verwirklicht. Als Bienenweideberaterin konnte ich dem Projekt jetzt eine wissenschaftl. Begleitung besorgen. Gerne können wir uns zu dem Thema weiter austauschen.

Monika, ich bin auch sehr an einem Austausch über dieses Projekt interessiert!

Es gibt ja schon eine Förderung von Blühstreifen von der EU. Das scheint aber nicht zu reichen. Deshalb unterstütze ich das Anliegen. Das Bewusstsein von Landwirt*innen, Gartenbesitzer*innen und vielen mehr für unseren dramatischen Artenverlust muss gesteigert werden. Klimawandal und Massentierhaltung ist bei den Menschen halbwegs angekommen, aber nicht Artensterben. Da sollte viel mehr Öffentlichkeitsarbeit gemacht werden. Jeder kann doch auf seinem Balkon oder Garten durch Pflanzen und Vogelhäuschen etwas für die Natur tun. Ich finde die Idee gut und generell das Thema Biodiversität sollten wir bearbeiten, diskutieren und voranbringen.