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Recht auf "Verschieden sein" - ich muss nicht bereichern

Diese Tabelle beschreibt den Status, die Antragstellerin und verschiedene Rahmendaten zum Antrag
Rahmendaten zum Antrag
Veranstaltung:Auf die Plätze, mutig, los
Ideengeber*in:Stefan Müller
Status:Eingereicht
Eingereicht:27.01.2016, 13:55
Themenbox:NRW – Land der Vielfalt und des Zusammenhalts

Details

Provokanter Titel, dahinter eine einfache Wahrheit: ob LGBTTI*, Behinderung oder Migrationshintergrund: Jeder Mensch hat ein Recht auf \"So-Sein\". Niemand erkauft sich dieses Recht durch Mehrwert für die Gesellschaft. Ziel der Diskussion soll sein, das Wording ehrlicher zu machen: \"Vielfalt\" impliziert Bereicherung.

Begründung

Sprechen wir von \"Vielfalt\", sollten wir davon sprechen, dass verschiedene konstituierende Eigenschaften von Menschen ein Gemeinwesen durch unterschiedlichste Mechanismen bereichern. Sprechen wir von \"Recht auf So-Sein\", sollten wir davon sprechen, dass jeder Mensch ein Recht auf die eigene Identität hat, unabhängig von einem etwaigen Mehrwert und wo eventuell dieses Recht eingegrenzt wird. Mit dieser Diskussion positionieren wir uns explizit als Bürgerrechtspartei, als die die Grünen einmal angetreten sind.

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Kommentare

31.01.2016

Markus Klemm:

Danke für diesen Beitrag. Er macht deutlich, dass Vielfalt und Verschieden-Sein manchmal doch nicht ein grunsätzliches Recht darstellt, sondern gerne genutzt wird, um daraus einen Mehrwert zu generieren. Bitte lasst uns das voran treiben!
01.02.2016

Christoph Linke:

Individualität und Vielfalt und nicht Egoismus und Abgrenzung macht aus unserer Gesellschaft eine Gemeinschaft.
01.03.2016

Stefan Müller :

Als Ideengeber möchte ich klarstellen: Es geht mir nicht darum, den Mehrwert von Vielfalt kleinzureden. Es geht darum, Minderheitenrechte und das Recht auf freie Entfaltung der Persönlichkeit bedingungslos als Selbstverständlichkeit aus sich heraus zu betonen. Der Schutz dieses Rechts auf So - Sein ist allein deswegen ein Mehrwert für alle, weil es sicherstellt, dass gesellschaftliche Akzeptanz und Respekt ein selbstverständlicher Bestandteil unseres Lebens ist.

Die Einschränkung desselben lässt sich hingegen nicht klar begrenzen, sondern wäre immer ein disponabler Anspruch Betroffener.

Ein provokantes Beispiel: Todesstrafe lehnen wir kategorisch ab. Nichts und niemand hat das Recht, einen anderen Menschen zu töten. Würde dieses Recht in besonders gelagerten Ausnahmen eingeräumt werden, bedeutete dies, dass diese Ausnahmen zu bestimmen und somit zu diskutieren wären. Die Entscheidung, ob eine solche Ausnahme vorliegt, wäre all zu leicht Teil politischer oder gesellschaftlicher Diskussion.
Alles andere als das unbedingte Grundrecht auf So-Sein würde ähnliche Abgrenzungsprozesse begünstigen. Genau diese jedoch gilt es zu vermeiden.
Das soll mein Antrag unterstreichen.
31.03.2016

Josefine Paul:

Das Recht verschieden zu sein, muss bedingungslos als Grundrecht gelten. Vielfalt darf nicht einer Verwertbarkeitslogik unterworfen werden.
Deshalb vielen Dank, Stefan für diesen wichtigen Einwurf!