Beitragsfreiheit für Kitas

In den meisten Kommunen sind Geringverdienende heute schon von Kita-Gebühren befreit. Von einer Abschaffung sämtlicher Gebühren würden deshalb hauptsächlich finanziell besser Gestellte profitieren. Auch in Anbetracht der weiter angespannten Haushaltslage von Land und vielen Kommunen sollten m.E. frei werdende Haushaltsmittel zunächst eher in eine bessere Qualität der Kitas als in eine Beitragsfreiheit gesteckt werden.

Es ist absurd, Gebührenfreiheit für Studierende zu fordern, sie aber für Kita-Kinder in Frage zustellen. Die frühkindliche Förderung ist der wichtigste, am meisten Erfolg versprechende Hebel zur Herstellung von Chancengleichheit.

Ich stimme Simon zu.
Der Ausbau von Qualität und Proffessionalisierung der Ausbildung von Erzieher*innen und die damit verbundene Aufwertung des Berufsfeldes stehen an erster Stelle.
Beitragsfreiheit garantiert zudem nicht, dass alle Eltern ihre Kinder in einer Kita anmelden und lässt bereits heute besonders die Besserverdienenden profitieren.
Eine einkommensbezogene Beitragsstaffelung, wie sie bereits in vielen Kommunen üblich ist, halte ich für gerechter.

Wer fordert, dass Besserverdienende nicht von der Gebührenfreiheit profitieren sollen, der sollte als erstes wieder Studiengebühren einführen.

Der Anteil der Elternbeiträge an den Gesamtkosten der Kitabetreuung beträgt je nach Kommune ca 15-19%. Ich halte es für richtig, dass Eltern im Rahmen ihrer Leistungsfähigkeit an den Kosten für die Kinderbetreuung beteiligt werden. Wenn dem nicht so wäre, dann würden wir auch Eltern subentionieren, die über hohe Einkommen um die 100.000€/Jahr verfügen, Doppelverdiener... Das letzte Kitajahr ist beitragsfrei. Und in vielen Kommunen eine Geschwisterkindbefreiung etabliert ist. Für Geringverdiener gibt es die Möglichkeit der Befreiung, wenn man die Beitragssatzung entsprechend ansetzt. z.B.dass erst ab 25.000€ Jahreseinkommen aufwärts ein kleiner Beitrag zu zahlen ist. Für sozial schwache Familien, bei denen ein Kitaplatz wichtig für die Förderung der Kinder ist, gibt es zudem die Möglichkeit, die wirtschaftliche Jugendhilfe in Anspruch zu nehmen. Eine wichtige Frage stellt sich für mich ganz zum Schluss...wie soll das finanziert werden? Was überlegenswert wäre, wäre mal eine einheitliche Elternbeitragssatzung auf Landesebene, damit die unterschiedliche Gestaltung in den Kommunen wegfällt. Das sorgt oft für umfängliche politische Diskussionen.

Qualität vor Beitragsfreiheit ist seit Jahren unser Credo in dieser Frage. Sozial gerechte und landesweit einheitliche Beitragstabellen sind unser Ziel, aber bei den geringen Mitteln muss jeder Cent in die Qualität.